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Dienstag, 30. Dezember 2014

Gedanke


Vermutlich überfällt den Menschen der erste Gedanke in dem Augenblick, in dem er das Licht der Welt erblickt. Und er drückt diesen seinen ersten Gedanken in seinem Schrei aus. Der erste Gedanke besteht wohl im ersten Erblicken der anderen Welt. Aber das ist Spekulation. Der erste Gedanke könnte sich genau so gut schon mit der ersten Empfindung im Mutterleib gebildet haben.

Tatsache ist, dass sich niemand von uns an seinen ersten Gedanken erinnern kann. Wir bekommen auch die Entwicklung des Denkens nicht mit. Unversehens finden wir uns eines Tages denkend vor, ohne dass uns irgend jemand erklärt hätte, was da mit uns geschieht, wenn wir denken.

Irgendwann haben wir irgendwo das Wort „Denken“ aufgeschnappt, und wir entdecken eines Tages, dass genau in und mit uns geschieht, was dieses Wort meint. Wir spüren geradezu diese Bedeutung.


Wenn das Kind gesagt bekommt: "Jetzt iss endlich auf!“, dann weiß es, was verlangt wird. Wenn Kinder aber gefragt werden „Wo bist du nur wieder mit Deinen Gedanken?“, dann können sie nur ahnen, was gemeint ist.


Von den vielen Situationen her, in denen von Denken gesprochen wird, erschließen wir uns die Bedeutung dieses Wortes. Aber diese eigenständige Ermittlung führt nicht dazu, spontan erklären zu können, was genau mit „Denken“ gemeint ist.


Beobachtet man also Situationen, in denen Leute sagen, dass sie denken, dann geht es gewöhnlich darum, dass sie etwas zu erklären versuchen, nach Worten suchen oder überlegen, wie etwas gemacht werden soll.
Denken wird demnach als jener Vorgang ange­nom­­men, durch welchen sich Bewusstwerden organisiert. Gedanke ist demzufolge ein Moment der Bewusstseinsorganisation. Solche Momente sind körperlich, seelisch, geistig multiphren  glaub­würdig.
Strittig wird der Wahrheitsgehalt eines Gedankens dann, wenn sich Körper, Seele und Geist nicht mehr im Gleichgewicht befinden. Wahre Gedanken sind Zeugnisse harmonischer Be­wusst­­­seinsmomente.

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